Montag, 12. März 2012

Lauscha

Frau Meier zieht Stringer am Zenithchen ;-)
Nee, im Ernst, und von Anfang an: es war ein sehr geselliges, abwechslungsreiches Wochenende! Am Freitag schon sind wir im Hotel Schieferhof angekommen, und haben uns wohnlich eingerichtet; das Hotel ist sehr geschmackvoll renoviert, man isst erstklassig, und die Bar ist ideal für einen kleinen Absacker ;) Dahin wurden wir auch an beiden Abenden eingeladen von Sandra Breekveldt, ihrem Mann Dick und ihrer Freundin Chantal. Heel gezellig! :-)
Am Samstag dann gings zur Farbglashütte runter, erst mal den Ombos'schen Anhänger entladen. Nachher stand ich dem eingespielten Team im Prinzip eher im Weg, sodass ich mich in den Glasbläser-Bereich verzogen habe. Dort hat Jan, Auszubildender im 2. Jahr, mir einen geeigneten Brenner installiert.... Und die Flamme angemacht.... *schluck* - geht das auch kleiner????? Den Rest der Tage hat Jan dann geduldig geholfen beim Perlenmachen - die Besucher konnten eine Perle herstellen für die längste Perlenkette der Welt. (Auch von mir hängt da jetzt eine... :-))


Erst hab ich mich kaum getraut, irgendwas rumzuhebeln, aber - so nach und nach hab ich mich an eine Flammengrösse rangetastet, wo ich mir dann auch hab vorstellen können, der roten Dame Nippel anzusetzen.... Peter - der Glasbläser, der in Lauscha oft Glasfedern macht, hat mir dann noch so ein minikleines Spitznädelchen gezeigt, damit konnte ich dann sogar leidlich Stringer malen...
Also hab ich am Samstag dann - wie ichs mir vorgenommen hatte - eine lauscharote Frauenfigur gemacht, welche mit Black Metallic-Shards "angezogen" wurde.



Ja, und das ist meine Wettbewerbsperle. Dass der Wettbewerb anonym ist, wusste ich nicht - hätts mir aber eigentlich denken können. So wars halt ziemlich offensichtlich, dass die Dame von mir ist, aber - nun ja, ist ja nicht weiter tragisch. Es waren zwar nicht soooo viele Perlen, aber dafür einzigartige Stücke, und sehr schön präsentiert.

Am Sonntag hab ich dann keine eigentliche Demo mehr gemacht, einfach hin und wieder was vorgeperlt, bisschen Glas ausprobiert, und - die Vorteile eines Zeniths beim Runterschmelzen von Überfängen kennengelernt *ggg* - ey, das geht ja vielleicht rappzapp! Hab mich aber in der Grösse selber zurückgebunden, da der Ofen, den uns Christiane zur Verfügung gestellt hatte, am Abend ja wieder mit musste, und wenns geht kalt...

Das Arbeiten an so einem Geschoss ist schon was gaaanz anderes.... Die Perle nimmt so viel Hitze auf, und behält die dann soooooooo lange, dass man im Grunde viel mehr Zeit hat, und nicht ständig aufwändig durchheizen muss. Trotzdem hab ich mich gefühlt wie ein Anfänger, dem man immer wieder sagen muss "weiter weg von der Düse" - auf meiner gewohnten Arbeitsposition 5cm vor der Düse würde das Glas beim Zenith wohl glatt verdampfen.... Oder zumindest lebhaft aufkochen. Aber immerhin sprachen der Brenner und ich am Ende des zweiten Tages mehr oder weniger dieselbe Sprache - wenn auch nicht denselben Akzent *ggg*


Shoppen musste natürlich auch sein - nach Abzug dessen, was ich bei Christiane vorbestellt hatte (sie hatte ja nicht das ganze Programm dabei) hab ich mein Budget dann noch im Glaslager aufgebraucht. Neu gezogene Rots (die kompatibel sein sollen) sowie je ein bisschen was von den neuen Gewürzfarben, und dazu ganz alte 104er Augengläser in superfeinen, dezenten Farbabstufungen.... Auf die bin ich besonders gespannt, weil sie etwas andere Fliesseigenschaften haben als die anderen Farben in dieser Richtung. Eins der Lilas hab ich auf Weiss ausprobiert, aber die Perle steckte noch im Granulat, als wir losfuhren.

Der Rückweg war dann - lang. Ausserdem sind wir leicht hungrig aufgebrochen, weil sowohl die Snacks von der Hütte alle waren, als auch das Restaurant zu, ausserdem wollten wir wirklich auf den Weg - also gabs Burgerking-DriveIn. Und zuhause um 23 Uhr dann noch einen Schnaps um das fettige Zeug zu verdauen.

Schön wars! Hab sehr nette Bekanntschaften gemacht, liebe Leute wieder getroffen, viel gelacht, geratscht, kurz - alles, was bei mir in Wertheim meist zu kurz kommt. Und wer mehr Bilder sehen will: ich hab sie von Sandras Flickr-Account (mit Erlaubnis!) gemopst. Bin natürlich mal wieder ohne ein Bild heimgekommen - und dies, obwohl mir Thomas die Knipse am Sonntag dagelassen hatte. Somit hab ich nur Bilder von Erfurt (da ist er am Samstag hin, Architekten-Sightseeing) und Schieferhäusern. :-)


Sandra bei der Arbeit - ihr zuzusehen war ein Genuss, ebenso wie bei Anne.



4 Kommentare:

kaze hat gesagt…

Na das hat sich ja toll entwickelt. Vor etlichen Jahren war das noch sehr in den Kinderschuhen.Zeitlich hat es schlecht gepasst, aber offentlich habe ich etwas verpasst. Deine Rote sieht ja herrlich auf auf den Grassteinen.

Sandra Jahn hat gesagt…

Also für mich sah das am Sonntag gar nicht unbeholfen aus. Ich fand das schon stark, wie du die Stringer-Kringel aufgelegt hast.
An andere Brenner muss man sich immer erst gewöhnen. Meiner war auch nicht perfekt. Die mittlere Flammengröße, in der ich meistens arbeite, war total flatterig. Das kann ich überhaupt nicht brauchen. Da verschlägts einem die Flamme wohin, wo es schon kalt ist und das wars mit der Schönheit.
Die Kunst ist, dass es keiner merkt, wenn was nicht perfekt ist. :-)

Anonym hat gesagt…

Hab gestern auch schon die ersten Gläser von Lauscha ausprobiert...Wahnsinn...so dünne moosgrüne etwas ungleichmässige Stängel....die werden traumhaft, mit kleinen schimmernden Blättchen drin.
Mein Glasbläserfreund hatte mir so unspektakuläre Farben empfohlen, so ein graugrün, das kommt auch toll raus.
Danke für dein geduldiges Erklären!

Claudia-Atelier hat gesagt…

Sehr spannend!
Das ist ja ein cooler Brenner, da würd ich auch gerne mal dran sitzen (wenn ich mich dann traue! ;-)!)
Hört sich nach einer guten Zeit an, das wäre auch mal ein Wunschziel von mir. Wenn die Kids "groß" sind ;-) - jaaaa, dann fahr ich ÜBERALL hin...! :-)
GglG, Claudi